Feierabend

Kaffee mit Wasser

Wenn ihre Hand vor 30, 40 Jahren unter dem Kinn ruhte, und das tat sie oft in dem Café, dann nur, um dem Gesicht ein Podest zu geben. Der Adlernase, den Bögen über ihren blauen Augen. Heute liegen die Finger über dem Mund der Frau, kaschieren die Risse der Zeit, die ihre grellroten Lippen umrahmen. Die Ellenbogen aufgestützt, sitzt sie in dem Café, starrt ins Leere. Zurück in der Stadt. Daheim. Einige Tische sind besetzt, am Tresen warten Menschen. Ist das noch ihr altes Lokal, ihr zweites Zuhause? „Kaffee mit Wasser“ weiterlesen

Picknick am Stadtstrand

Sie sitzt im Sand, die Knie angezogen, schmale Hände umklammern verblichenen Jeansstoff, ihr Blick folgt den neoprenverhüllten Surfern. Die Septembersonne schleudert ihre Strahlen vom Himmel, als wolle sie das Mittelmeer austrocknen. Drei Stunden und sieben Minuten hat ihr Zug von Valencia hierher gebraucht, das sind 11.220 Sekunden, die die Frau durch schmutzige Scheiben gestarrt hat, gefangen im Gedankenkäfig.

‚Hätte ich ihn wirklich in der Pension zurücklassen sollen? War es richtig, einfach zu gehen?‘

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