Schreibanregung zum Wochenstart #15

Kennen Sie die Morgenseiten-Methode von Julia Cameron? Die amerikanische Künstlerin, Autorin und Kreativitätstrainerin hat diese Methode 1992 erstmals in ihrem Bestseller „The Artist’s Way“ („Der Weg des Künstlers“) vorgestellt. Sie beschreibt die Morgenseiten als wichtigste Technik, um die eigene Kreativität zu aktivieren.

Prinzip: Nehmen Sie sich Stift und Papier und schreiben Sie jeden Morgen sofort nach dem Aufwachen drei Seiten voll. Es ist vollkommen gleichgültig, was Sie schreiben – bringen Sie alles zu Papier, was Ihnen in den Sinn kommt. Ob Sie nun schreiben, was am Tag ansteht, was Sie gerade bewegt oder belastet, ob Sie jammern oder schimpfen… Und wenn Ihnen nichts einfällt, dann schreiben Sie einfach das. Schreiben Sie weiter, dem Bewusstseinsstrom folgend, bis die drei Seiten voll sind. Cameron bezeichnet das als „Gehirnentleerung“, da dies eine der Hauptfunktionen der Morgenseiten sei. Die Dinge, die man in den Morgenseiten aufschreibe, stünden zwischen einem selbst und der eigenen Kreativität.

Wer regelmäßig Morgenseiten schreibt, kann seinen inneren Kritiker zum Schweigen bringen (beziehungsweise lernen, mit ihm umzugehen). Dazu kommt: Wer auf dem Papier Tag für Tag, Monat für Monat über die gleichen Dinge klagt, wird irgendwann automatisch Veränderungen herbeischreiben.

Wichtig ist: Sie schreiben die Seiten nur für sich – niemand sollte sie lesen. Cameron empfiehlt, die Morgenseiten in den ersten acht Wochen auch selbst nicht zu lesen.

Also, wenn Sie mögen, probieren Sie es aus. Und seien Sie geduldig mit sich, falls Sie zwischendurch ein paar Tage nicht geschrieben haben sollten. Versuchen Sie es einfach wieder.