Schreibanregung zum Wochenstart #14

Für die heutige Schreibanregung habe ich eine kurze Gedichtform gewählt – das Elfchen. Mit einem Elfchen können Sie Gedanken und Gefühle stark verdichten. Es besteht aus elf Wörtern, die auf fünf Zeilen verteilt sind, und ist nach dem folgenden Schema aufgebaut:

  1. Zeile: ein Wort
  2. Zeile: zwei Wörter
  3. Zeile: drei Wörter
  4. Zeile: vier Wörter
  5. Zeile: ein Wort

Beispiel:

Ersehnt

der Frieden

morgens mittags abends

bitte stoppt den Krieg

JETZT

Sie können Ihrem Elfchen auch eine inhaltliche Struktur geben:

  1. Zeile: zum Beispiel eine Farbe, Eigenschaft, ein Gefühl (ein Wort)
  2. Zeile: Aussage zur 1. Zeile, zum Beispiel Gegenstand, Person (zwei Wörter)
  3. Zeile: Beschreibung der 2. Zeile, zum Beispiel wie, wo, was macht (drei Wörter)
  4. Zeile: eine Ergänzung oder eine Aussage über sich selbst (vier Wörter)
  5. Zeile: Abschlusswort, Fazit (ein Wort)

Beispiel:

Grün

die Knospen

blinzeln im Sonnenschein

mein Blick folgt Seifenblasen

Frühling

Versuchen Sie es doch mal, wenn Sie mögen!

Schreibanregung zum Wochenstart #12

Kurz vor Weihnachten habe ich eine weitere Schreibanregung für Sie…

Nehmen Sie zwei Romane aus dem Regal, ohne vorher lange über Ihre Wahl nachzudenken. Schreiben Sie nun den ersten Satz des einen Buches oben auf ein Blatt Papier und den letzten Satz des anderen entweder unten auf die Seite oder auf ein anderes Blatt Papier.

Stellen Sie einen Wecker auf zehn bis zwölf Minuten und schreiben Sie einen Text, der die beiden Sätze miteinander verbindet. Lösen Sie sich dabei möglichst von der Handlung der Bücher und erlaubt Sie Ihrer Fantasie, Purzelbäume zu schlagen.

Schreibanregung zum Wochenstart #11

Vor Kurzem habe ich unterwegs einen Aufkleber fotografiert, der sich gut als Schreibanregung eignet.

Wenn Sie mögen, betrachten Sie das folgende Bild und lesen Sie anschließend die darunter stehenden Fragen:

  • Wo befindet sich der Aufkleber?
  • Wer hat die Nachricht geschrieben?
  • Wem gilt diese Nachricht?
  • Warum kommt die Person später?
  • Was empfindet die Empfängerin oder der Empfänger beim Lesen der Nachricht?
  • Was wäre, wenn die andere Person den Aufkleber nicht entdeckte?
  • Was wird passieren, wenn die Personen aufeinander treffen?
  • Was wird nach der Verabredung geschehen?

Stellen Sie sich einen Wecker auf acht Minuten und schreiben Sie drauflos. Bringen Sie alles zu Papier, was Ihnen nach dem Betrachten des Fotos und dem Lesen der Fragen durch den Kopf geht. Die Fragen sollen Ihnen nur als Anregung dienen – Sie braucht sie nicht zu beantworten.

Viel Spaß dabei!

Schreibanregung zum Wochenstart #10

Wie schon beim letzten Mal, schlage ich Ihnen heute vor, einen Satz als Schreibimpuls zu verwenden. Steigen Sie mit einem der beiden folgenden Sätze in Ihren Text ein:

Sorgfältig schloss sie ihre Tasche – diesmal würde sie es tun…

oder

Er verließ den Raum, als sei nichts geschehen…

Stellen Sie sich einen Wecker auf acht Minuten, entscheiden Sie sich ohne langes Nachdenken für den Satz, der Sie mehr anspricht, und schreiben Sie sofort drauflos. Bringen Sie alles zu Papier, was Ihnen nach dem Lesen des Satzes durch den Kopf geht.

Viel Spaß dabei!

Schreibanregung zum Wochenstart #9

Vor Kurzem habe ich Ihnen Fotos als Schreibanregungen empfohlen. Heute schlage ich Ihnen vor, einen Satz als Schreibimpuls einzusetzen. Ihr Text sollte mit dem folgenden Satz beginnen:

Sie trat ans Fenster und erschrak…

Wenn Sie mögen, stellen Sie sich nun einen Wecker auf acht Minuten und beginnen Sie sofort mit dem Schreiben. Denken Sie nicht darüber nach, sondern bringen Sie alles zu Papier, was Ihnen nach dem Lesen des Satzes durch den Kopf geht.

Schreibanregung zum Wochenstart #8

Wie schon in meiner vorherigen Schreibanregung zum Wochenstart, schlage ich Ihnen heute vor, ein Foto als Schreibimpuls zu verwenden.

Betrachten Sie das folgende Bild und lesen Sie anschließend die darunter stehenden Fragen:

  • Wo befindet sich das Riesenrad?
  • Wer beobachtet die Gondeln?
  • Was empfindet diese Person dabei?
  • Wer hat zuletzt in der unteren Gondel gesessen?
  • Worüber hat die Person beziehungsweise haben die Personen während der Fahrt nachgedacht oder gesprochen?
  • Wo war die Person beziehungsweise waren die Personen vor der Fahrt?
  • Was ist nach der Fahrt mit dem Riesenrad passiert?
  • Wer wird die Gondel als nächstes betreten?

Stellen Sie sich nun einen Wecker auf acht Minuten und schreiben Sie drauflos. Denken Sie möglichst nicht über den Inhalt nach, sondern bringen Sie einfach zu Papier, was Ihnen durch den Kopf geht. Die Fragen sollen Ihnen nur als Anregung dienen, Sie brauchen sie nicht zu beantworten.

Viel Spaß dabei!

Schreibanregung zum Wochenstart #7

Haben Sie Lust, mal ein Foto als Schreibimpuls auszuprobieren? Ich schreibe sehr gerne nach Fotos und Bildern.

Wenn Sie mögen, betrachten Sie die folgende Aufnahme und lesen die darunter stehenden Fragen:

  • Wo befindet sich die Bank?
  • Wer hat bis eben auf der Bank gesessen?
  • Worüber hat die Person beziehungsweise haben die Personen nachgedacht oder gesprochen?
  • Wem gehört der Schal?
  • Wurde der Schal auf der Bank vergessen oder absichtlich dorthin gelegt?
  • Was wird die nächste Person, die sich auf die Bank setzt, mit dem Schal tun?
  • Was wird danach passieren?

Stellen Sie sich anschließend einen Wecker auf acht Minuten und schreiben Sie auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Ohne lange zu überlegen. Sie brauchen die Fragen nicht zu beantworten – sie sind nur als Anregung gedacht. Schreiben Sie einfach drauflos.

Viel Freude dabei!

Schreibanregung zum Wochenstart #6

Zum Wochenstart habe ich eine weitere Schreibanregung für Sie. Nehmen Sie ein Notizheft oder einen Block sowie einen Stift und gehen Sie nach draußen. Setzen Sie sich zum Beispiel in einen Park, besuchen Sie eine Fußgängerzone in der Stadt oder stellen Sie sich in die Nähe einer belebten Kreuzung. Beobachten Sie Ihre Umgebung einen Moment lang. Dann schreiben Sie vor Ort auf, was Ihnen durch den Kopf geht. Was sehen Sie, denken Sie, spüren Sie? Grübeln Sie nicht über Sinn und Form des Textes, sondern schreiben Sie einfach schnell drauflos. Ein paar Minuten lang.

Viel Spaß dabei!

Schreibanregung zum Wochenstart #5

Am vergangenen Montag habe ich Ihnen als Schreibanregung zum Wochenstart das Freewriting beziehungsweise freie Schreiben vorgestellt. Genauer gesagt: das offene Freewriting, bei dem Sie innerhalb eines definierten Zeitrahmens alles aufschreiben, was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Eine andere Variante des freien Schreibens ist das fokussierte Freewriting. Es funktioniert wie das offene, allerdings wählen Sie vorher ein Thema, mit dem Sie sich intensiver beschäftigen wollen. Das kann zum Beispiel eine Fragestellung sein oder ein Projekt, zu dem Sie Ideen sammeln möchten. Notieren Sie das Thema als Überschrift, stellen Sie den Wecker auf fünf bis 15 Minuten und beginnen Sie mit dem Schreiben. Auch beim fokussierten freien Schreiben ist es wichtig, dass Sie die ganze Zeit im Schreibfluss bleiben – setzen Sie Ihren Stift also nicht ab. Sollten Ihnen die Worte fehlen, können Sie beispielsweise ein Wort so lange wiederholen, bis die Gedanken wieder fließen. Achten Sie beim Schreiben nicht auf Formulierungen, Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung. Schreiben Sie so lange weiter, bis der Wecker klingelt.

Lesen Sie Ihren Text erst nach dem fokussierten freien Schreiben und markieren Sie die Passagen, die Sie für interessant halten. Welche Ideen oder Sätze können Sie für Ihr Thema verwenden? Welche Gedanken aus dem Freewriting-Text möchten Sie gegebenenfalls in einem weiteren fokussierten Freewriting vertiefen?

Schreibanregung zum Wochenstart #4

Sitzen Sie manchmal vor einem leeren Blatt und grübeln, mit welchen Worten Sie Ihren Text beginnen können? Verwerfen Sie eine Idee nach der anderen? Das Freewriting (übersetzt freies Schreiben) ist eine schöne und sehr wirkungsvolle Methode, um in den Schreibfluss zu kommen. Die Amerikaner Ken Macrorie und Peter Elbow haben sie in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt.

Mit dem Freewriting können Sie sich unter anderem warmschreiben, Sie können sich Alltagssorgen und Ängste von der Seele schreiben, bevor Sie in den eigentlichen Text einsteigen, Sie können Ihre Schreibstimme entwickeln und Schreibängste überwinden.

Ein offenes Freewriting hat kein Thema – Sie können einfach drauflos schreiben.

Wie funktioniert das offene Freewriting? Stellen Sie sich dazu den Wecker auf fünf bis 15 Minuten und beginnen Sie sofort mit dem Schreiben. Bringen Sie alles zu Papier, was Ihnen in den Sinn kommt. Und zwar ohne darüber nachzudenken. Beim schnellen freien Schreiben ist Ihr innerer Kritiker ausgeschaltet, Sie schreiben alle Gedanken unzensiert auf. Achten Sie beim Schreiben weder auf Formulierungen, noch auf Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung. Sollten Ihnen die Worte mal fehlen, können Sie zum Beispiel schreiben: Mir fällt nichts ein. Oder Sie wiederholen ein Wort so lange, bis Ihnen automatisch neue Gedanken kommen. Wichtig ist, dass Sie immer im Schreibfluss bleiben, den Stift nicht absetzen. Schreiben Sie einfach so lange weiter, bis der Wecker klingelt.